Schneller als geplant
Nach rund 20 Flugstunden ist der deutsche Astronaut Matthias Maurer an der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Der „Crew Dragon“ mit Maurer und seinen drei NASA-Kollegen an Bord habe am frühen Freitagmorgen (MEZ) an der ISS angedockt, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit. Die Raumkapsel war schneller unterwegs als vorhergesagt, ursprünglich war mit einer Flugdauer von 22 Stunden gerechnet worden.
Vor dem Öffnen der Luke standen noch einige technische Arbeiten an. Dann wollte die derzeit auf der ISS stationierte Crew – der NASA-Astronaut Mark Vande Hei und die russischen Kosmonauten Oleg Nowizki und Pjotr Dubrow, die seit April auf der Raumstation sind – die Neuankömmlinge mit einer „Willkommensfeier“ offiziell begrüßen.
Maurer war am Donnerstag um 3.03 Uhr mitteleuropäischer Zeit mit seinen NASA-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron mit dem „Crew Dragon“ der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Der Flug des „Crew Dragon“ war zuvor mehrfach verschoben worden – erst wegen schlechter Wetterbedingungen, dann wegen eines „kleineren medizinischen Problems“ bei einem der Crew-Mitglieder und dann musste erst eine andere Crew von der ISS zurückgeholt werden.
Der 51-jährige Saarländer ist der zwölfte Deutsche im All, der vierte auf der ISS – und der erste, der in einem „Crew Dragon“ dorthin geflogen ist. Auf der ISS soll der Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation ESA in rund 400 Kilometern Höhe etwa sechs Monate lang zahlreiche Experimente durchführen und wohl auch einen Außeneinsatz absolvieren. Maurer, der einen Doktortitel in Materialwissenschaft hat und sechs Sprachen fließend beherrscht, ist nach NASA-Zählart der 600. Mensch im All. Zuletzt war 2018 mit Alexander Gerst ein deutscher ESA-Astronaut an Bord der ISS gewesen.